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Im April 2022 hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Zusammenarbeit mit Deloitte und NTT Data den Bericht „Transforming Food Systems with Farmers: A Pathway for the EU. INSIGHT PAPER“ veröffentlicht, um den Stand der Dinge beim Übergang der EU zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu bewerten. Der Bericht ist hier verfügbar.
Mit dem Green Deal will die Europäische Kommission die EU in die Lage versetzen, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Für die Lebensmittelkette bedeutet dies, dass ein nachhaltiges Lebensmittelsystem geschaffen werden muss, das den Menschen, der Gesellschaft und dem Planeten zugute kommt. In diesem Rahmen steht die Farm to Fork“-Strategie an vorderster Front, um den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem zu beschleunigen, das neutrale oder positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an seine Auswirkungen beitragen und den Verlust der biologischen Vielfalt umkehren soll.
Aus diesem Grund fördert die „Farm to Fork“-Strategie eine klimaintelligente Landwirtschaft: Wenn nur 20 % der Landwirte zusätzlich eine klimaintelligente Landwirtschaft betreiben würden, könnte die EU bis 2030 ihre jährlichen Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft um 6 % senken und die Bodengesundheit auf einer Fläche verbessern, die 14 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU entspricht, während gleichzeitig der Lebensunterhalt der Landwirte um 1,9 bis 9,3 Mrd. EUR jährlich verbessert würde.
Um den aktuellen Stand der klimafreundlichen Landwirtschaft in Europa zu ermitteln, wurden in dem Bericht fast 1600 Landwirte aus sieben Ländern befragt, die 75 % der Landwirte in der EU ausmachen.


Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die wichtigsten Hindernisse, die der Verbreitung einer klimafreundlichen Landwirtschaft im Wege stehen, folgende sind:
-Wirtschaftliche Lage der Betriebe: Die Landwirtschaft in der EU ist wirtschaftlich schwierig, was die Fähigkeit der Landwirte einschränkt, in klimafreundliche Verfahren zu investieren und diese einzuführen.
-Bewusstsein und Wissen: Mangelndes Wissen oder fehlende Informationen waren das am zweithäufigsten genannte Hindernis für die Anwendung einer klimafreundlichen Landwirtschaft.
-Daten und Technologie: Digitale Messinstrumente sind für die Umstellung von entscheidender Bedeutung, werden aber noch wenig genutzt.
-Politik und Regulierung: Die Fragmentierung und Flexibilität der nationalen Regulierungsrahmen schränken Investitionen ein und können zu Marktverzerrungen führen.
-Vielfalt: Unterschiedliche soziale, demografische und technologische Faktoren sind entscheidend für die Verbreitung einer klimafreundlichen Landwirtschaft in Europa.
Die Landwirte tragen eine große Verantwortung: Mit ihrem Beitrag können sie die Welt mit nährstoffreicheren Lebensmitteln versorgen, kritische Lebensräume und die Gesundheit der Böden wiederherstellen, den Klimawandel abmildern und sich an ihn anpassen und ihren Gemeinschaften ein angemessenes Auskommen sichern. Eine klimaintelligente Landwirtschaft könnte ihnen dabei helfen, die Umstellung der Lebensmittelversorgungskette in die Tat umzusetzen, und könnte der EU dabei helfen, ihr Ziel zu erreichen, bis 2050 ein kohlenstoffneutraler Kontinent zu werden.
Die im WEF-Bericht erwähnten Hindernisse müssen jedoch beseitigt werden, um die Landwirte zu unterstützen. In diesem Sinne zielt das FarmBox-Projekt darauf ab, Landwirte und Junglandwirte zu schulen, damit sie mehr über die klimasmarte Landwirtschaft und ihre Praktiken erfahren und ihre eigenen Erfahrungen machen können.

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